Oder: Wie aus Gedanken visuelle, greifbare Lösungen werden.
„Coaching und Kreativität – passt das zusammen?“ Eine Frage, die mir ziemlich oft gestellt wird. Denn ehrlich: Die meisten denken dabei an Kunsttherapie oder Bastelstunden für Erwachsene. Spoiler: Ist es nicht.
Das Problem mit dem Kopfkino
Kennst du diese Momente, wo du in einem Gedankenkarussell festhängst, dich im Kreis drehst und einfach keinen Ausweg findest? In denen dein Kopf wie ein überfüllter Browser mit 47 offenen Tabs ist? Alles wirkt komplex, verstrickt, unlösbar. Und der Gedanke „Einfach alle Tabs schließen und neu starten“ wird immer verlockender.
Das Problem: Innere Konflikte lassen sich nicht anfassen. Sie bleiben abstrakt, diffus und schwer greifbar. Und genau hier kommt mein „kreativer Anker“ ins Spiel. Denn wenn wir Gedanken sichtbar machen, lassen sie sich plötzlich viel einfacher sortieren, bearbeiten und auch lösen.
Was das mit Kunsttherapie zu tun hat (nämlich nichts)
Hier wird’s wichtig: wir arbeiten nicht MIT der Kreativität an deinen Themen, sondern nutzen sie, um Coaching-Ergebnisse sichtbar zu machen. Ich bin keine Kunsttherapeutin. Es geht nicht darum, deine Kindheit bunt zu malen oder durch Malen zu therapieren. Stattdessen geht es darum, Gedankenknoten zu entwirren und Lösungen greifbar zu machen. Kreativität als ziemlich effektives Tool, um Chaos zu sortieren. Dieser Unterschied ist entscheidend.

Die Arbeit könnte zum Beispiel so aussehen:
Du steckst in einer Veränderung fest und verlierst dich in tausend Details? Wir erarbeiten dein Fokus-Wort – den einen Begriff, der dich durch diesen Prozess trägt. Den kannst du dir dann lettern und an die Pinnwand hängen. Dein persönlicher Kompass, immer im Blick.
Oder: Du hängst in einem Entscheidungsdilemma und verschiedene Stimmen in dir kämpfen gegeneinander? Wir geben jedem inneren Anteil ein Symbol. Plötzlich kannst du mit deinen verschiedenen Seiten „verhandeln“, statt gegen sie zu kämpfen.
Bei hartnäckigen Glaubenssätzen wird’s besonders spannend: Der alte, einschränkende Satz kommt aufs Papier. Dann übermalen wir ihn mit knalligen Farben – begraben unter einer Schicht aus Möglichkeiten. Darüber der neue, stärkende Satz. Eine Klientin war so begeistert von ihrem „Meisterwerk“, dass es jetzt ihre Küchenwand schmückt.
Und dann wären da noch die Visionboards: Du weißt zwar ungefähr, wohin du willst, aber das Ziel fühlt sich nebulös an? Wir erstellen eine Collage aus Bildern, Worten und Symbolen, die deine Wünsche greifbar machen. Das Geniale: Beim Aussuchen der Bilder wird oft erst klar, was du wirklich willst. Und später hängt deine Vision sichtbar vor dir – kein vages Gefühl mehr, sondern ein konkretes Bild deiner Zukunft.

Alles digital? Ja klar, kein Problem!
„Aber du arbeitest online – wie soll das gehen?“ Berechtigte Frage. Die Antwort: überraschend gut. Meist nutze ich dazu ein digitales Whiteboard, auf dem wir beide gleichzeitig arbeiten können. Das ist wie gemeinsam an einer Leinwand zu stehen, nur dass du in deinem Wohnzimmer sitzt und ich in meinem Büro. Wir skizzieren zusammen, du machst dann zuhause weiter – oder auch nicht. Kein Druck, kein Muss. Oftmals besprechen wir auch einfach, wie man den Prozess kreativ visualisieren könnte. Einige Kundinnen setzen sich im Anschluss nochmal an ihr ganz persönliches „Kreativprojekt“ und lassen dabei unsere Sitzung nochmal Revue passieren.
Das Schöne: Oft zeigen mir Klientinnen in der nächsten Sitzung stolz ihre eigenen Kreationen. Frauen, die vorher behauptet hatten, sie seien „total unkreativ“. Totaler Quatsch – jede ist kreativ, nur nicht jede mit dem Pinsel.
Warum ich gern so arbeite
Weil es funktioniert. Punkt.
Wenn Gedanken eine Form bekommen, werden sie greifbar. Wenn abstrakte Probleme sichtbar werden, lassen sie sich sortieren. Wenn Lösungen greifbar sind, werden sie umsetzbar.
Und weil ich es selbst lebe: Inspirierende Sprüche lettere ich nicht nur, weil sie hübsch aussehen, sondern weil ich beim Gestalten automatisch tiefer in die Botschaft eintauche. Mein „Wort des Jahres“ zum Beispiel hängt das ganze Jahr an meiner Pinnwand – schön gestaltet, versteht sich.

Wann es Sinn macht
Die kreative Komponente in meinen Coachings ist wie ein besonderes Gewürz: Nicht jeder mag es, aber wenn es passt, macht es alles intensiver. Manche Kundinnen springen sofort darauf an, andere bleiben beim klassischen Gespräch. Beides ist völlig legitim.
Aber falls du zu denen gehörst, die gerne visualisieren, die schwer aus dem Kopf rauskommen oder einfach Lust auf neue Wege haben – dann könnte mein kreativer Anker genau dein Ding sein.
In a nutshell
Du gehst nicht nur mit neuen Erkenntnissen aus unserer Sitzung, sondern auch mit etwas Sichtbarem – einem kleinen „Anker“, der dich an deinen Weg erinnert. Manchmal ist es ein Wort an der Wand, manchmal eine kleine Zeichnung im Notizbuch.
Das Ziel bleibt dasselbe: Klarheit statt Chaos, Lösungen statt Gedankenkreisel, Fortschritt statt Stillstand.
Nur eben mit Farbe dran.
Neugierig geworden? Hast du schon mal erlebt, wie hilfreich es sein kann, abstrakte Gedanken sichtbar zu machen? Oder bist du eher skeptisch und denkst: „Kreativität im Coaching – wirklich? Ich hab doch schon genug mit meinen Themen zu tun…“ Schreib mir gerne in die Kommentare, was dich beschäftigt!
Falls du mehr über meinen Coaching-Ansatz erfahren möchtest oder dir vorstellst, dass wir gemeinsam an deinen Themen arbeiten: Hier erfährst du alles über meine Coaching-Angebote.
xo, Tina


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